Arbeiten im Flüchtlingsbereich mit eigener Flucht- oder Migrationsgeschichte

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Die Arbeit mit geflüchteten Menschen bringt eine gewisse Grundbelastung in der Arbeit mit sich, die unter anderem in der meist traumatischen Geschichte der Geflüchteten ihren Ursprung hat. Gleichzeitig haben viele Mitarbeiter:innen und Helfer:innen im Flüchtlingsbereich selbst eine eigene Flucht- oder Migrationsgeschichte, bzw. ihre Familien oder nahestehende Angehörige. Mit dieser eigenen Betroffenheit und Herkunftsgeschichte in der alltäglichen Arbeit immer wieder konfrontiert zu werden benötigt ein genaueres Verstehen der ablaufenden Prozesse in einem Beziehungsgeschehen (Übertragung -  Gegenübertragung - Reinszenierungen). Die persönliche Geschichte und die damit verbundenen Themen sollten ausreichend integriert sein, um gut arbeiten zu können, nicht auszubrennen oder nicht immer wieder aufs Neue selbst retraumatisiert zu werden.

Zentrale Fragen & Inhalte:

  • Wie ist es möglich durch die Arbeit in diesem Bereich einerseits die eigene Ohnmacht zu überwinden und gleichzeitig auszuhalten, nicht so helfen zu könne wie es vielleicht gewünscht wäre?
  • Welche äußeren Gegebenheiten, wie Projektlaufzeiten und systemische Grenzen haben Einfluss auf die Arbeit und müssen akzeptiert werden?
  • Wie kann es da gelingen die richtige Balance zwischen Mitgefühl, Empathie und Abgrenzung zu finden?
  • Wie ist es möglich die eigene Betroffenheit als Ressource zu nutzen, ohne dass sie hinderlich wird?
  • Tipps und Strategien zur Abgrenzung, Selbstfürsorge, Psychohygiene, Ressourcenstärkung

Ziel des Workshops ist es, ohne Scham die eigenen Grenzen anerkennen und somit professioneller arbeiten zu können, Zusatzfortbildungen und Einzelsupervision in Anspruch nehmen, ohne das Gefühl zu haben, dadurch Schwäche oder Unprofessionalität zu zeigen.

Methoden: Mischung aus theoretischem Input, Selbsterfahrungsmomente und kollegialer Austausch

Referentin

Mag. Barbara Reisecker-Schaufler, MSc

Psychotherapeutin (Integrative Therapie), Akad. Referentin für Interkulturalität und Kommunikation

Lehrtätigkeit in der Erwachsenenbildung, langjährige Erfahrung im Asylbereich als Dolmetscherin und Psychotherapeutin bei JEFIRA (Interkulturelles Psychotherapiezentrum der Diakonie) in St. Pölten und HEMAYAT (Betreuungszentrum für Folter- und Kriegsüberlebende) in Wien sowie in freier Praxis, Leitung von Empowermentgruppen für geflüchtete Frauen und Männer.

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