Mehrsprachigkeit im Beratungskontext
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In der Flüchtlingshilfe ist Mehrsprachigkeit allgegenwärtig. Doch wie wird sie verstanden und erlebt? Mit welchen Bewertungen und Zuschreibungen ist sie verbunden? Wie wird sie im Arbeitsalltag praktiziert und genutzt? Welche Folgen haben solche Bewertungen von sprachlichem Verhalten, etwa in gedolmetschten Gesprächen, für die Zusammenarbeit im Dolmetschprozess und für die Beratungsqualität? Wie kann Kommunikation gelingen – ohne vorschnelle Schlussfolgerungen aufgrund des sprachlichen Verhaltens des Gegenübers? In der Fortbildung nähern wir uns diesen Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei soll ein Raum geschaffen werden, sich kritisch mit eigenen und fremden Vorannahmen im Hinblick auf Sprache auseinanderzusetzen und die Bedeutung von Sprache im eigenen Arbeitskontext zu reflektieren.
Inhalte:
- Erleben von Sprache/Mehrsprachigkeit
- Handeln/Arbeiten mit Sprache/Mehrsprachigkeit
- Bewertungen und Zuschreibungen in Verbindung mit Sprache/Mehrsprachigkeit
- Selbst- und Fremdbilder in der Beratung
- Diskussion zu praktischen Strategien (individuell/im Team)
Ziele:
- Einblick in das Thema Mehrsprachigkeit in Theorie und Praxis
- Perspektiven auf sprachliche und kommunikative Ressourcen am Arbeitsplatz
- Kritischer Blick auf stereotype Vorstellungen und Vorannahmen in Beratungsgesprächen
- Gemeinsame Reflexion von Erfahrungen mit Sprache/Mehrsprachigkeit
Zielgruppe:
Alle Fachkräfte, die in ihrem Arbeitskontext mit Mehrsprachigkeit in Berührung kommen, sei es im Kollegium oder Klient:innenkontakt. Die Fortbildung richtet sich explizit an eine gemischte Gruppe (Berater:innen, Dolmetscher:innen, Betreuungspersonen etc.).
Methoden:
Input durch Seminarleitung, Reflexion, Gruppenarbeit, Arbeit mit konkreten Fällen
Olha Zielinska, BA
ist Dolmetscherin beim Diakonie-Flüchtlingsdienst und absolviert ein Masterstudium in Angewandter Linguistik an der Universität Wien. Ihre zentralen Interessen sind Dolmetschen im Kultur- und Sozialbereich, Mehrsprachigkeit im institutionellen Kontext und Argumentationsanalyse im politischen Diskurs.
Dr. Jonas Hassemer
ist Soziolinguist und am Institut für Sprachwissenschaft der Universität Wien beschäftigt. Er forscht zu Sprache(n) am Arbeitsplatz, Mehrsprachigkeit und Differenzerfahrungen, sowie sprachlich vermittelten sozialen Ungleichheiten, insbesondere in der Flüchtlingshilfe.
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